Fall: 2.A.DDD.7.19.20.25 – Bandscheibendegeneration und postoperative Wirbelsäuleninstabilität

Fall: 2.A.DDD.7.19.20.25

43 Jahre (weiblich)

Anamnese:

Die Patientin hatte Schmerzen im unteren Lendenbereich mit Ausstrahlung dorsal in das linke Bein. Es wurde ein Bandscheibenvorfall in L5/S1 diagnostiziert. 2013 wurde die Patientin wegen einem Bandscheibenvorfall in L5/S1 durch Radiofrequenz Nukleotomie operiert. Der Zustand hat sich etwas verbessert, aber die attackenhaften, ausstrahlenden Schmerzen bei Bewegung oder in verschiedenen Körperpositionen traten bedingt durch die Operation auf. Ständig befand sich die Patientin in mehreren konservativen Behandlungen wobei mehrmals Nervenwurzelblockaden, Infusionen, Krankengymnastik usw. durchgeführt wurden, die allesamt keine Verbesserung zeigten.

 

Aktueller Zustand am 02.05.2016:

Die Patientin klagt über zirkulare Schmerzen im Lendenbereich sowie Ausstrahlung über das Gesäß rechtsseitig und dorsal in das linke Bein bis zur Ferse. Die Schmerzen treten bei Bewegungen attackenhaft auf. Die Patientin nimmt im Sitzen, Stehen sowie bei verschiedenen Bewegungen eine Schonhaltung ein. Klinisch visualisiert sich ein Schiefstand der Lendenwirbelsäule und des Beckenkamms.

 

Diagnose:
  • Zustand nach Radiofrequenz Nukleotomie
  • Hypolordose
  • Degenerative Deformation mit Höhenminderung der Bandscheibe L4/L5
  • Pseudorethrolysthese der Wirbelkörper L4
  • Postoperativer, degenerativer, absoluter Verschleiß mit Knochenkontakt der Wirbelkörper L5 und S1
  • Pseudorethrolysthese der Wirbelkörper L5
  • Aktivierte beidseitige Spondyloarthrose in L4/L5 und L5/S1
  • Aktivierte Osteochondrose in L4/L5 und L5/S1
  • Verengung der Neuroforamina beidseitig der L4/L5 und L5/S1
  • Lumbosakrale Destabilisation
  • Fehlstellung der Sagittalbalance

 

Operationsbericht vom 02.05.2016:
  • Blutentnahme aus der Vena cephalica. Separation aus dem entnommenen Blut des autologen Konzentrates angereichert mit Thrombozyten, Wachtumsfaktoren und proinflammatorischen Faktoren nach CGF.
  • Entnahme des subkutanen Fettgewebes durch Liposuktion. Separation aus dem entnommenen Fettgewebe des autologen Konzentrates, das eine besonders hohe Konzentration der regenerativen Substanzen beinhaltet (1000x mehr als Knochenmark).
  • Intradiskale Transplantation nach MIBRAR® – Methode unter Röntgenbildwandler Kontrolle in Bandscheiben L4/L5, L5/S1 des autologen Konzentrates, mit Segment Rekonstruktion durch Wiederherstellung der Bandscheibenhöhe, Volumen und Form in den Bandscheiben in L4/L5 und L5/S1.
  • Intraartikulare Transplantation nach MIBRAR® – Methode unter Röntgenbildwandler Kontrolle an den Facettengelenken in L4/L5 und L5/S1 beidseitig, mit Gelenkspaltenvergrößerung und Rekonstruktion der Facettengelenke.
  • Peridurale Applikationen des autologen Konzentrates intraforaminal mit Dilatation und Spülung der Neuroforaminas in L4/L5 und L5/S1 beidseitig.

 

Bilderbeschreibung:

Eingriff nach der MIBRAR® – Methode an der Bandscheibe L5/S1

 

Bilder 1, 2 und 3:

Sagittale MRT Aufnahmen, Abbildung in drei verschieden Schnitten vor der Operation am 02.05.2016.

  • Bild 1 zentral
  • Bild 2 medialateral links
  • Bild 3 medialateral rechts

Auf allen Bildern ist eine deutliche degenerative Deformation des Bandscheibenfachs L4/L5, gravierender postoperativer Bandscheibenverschleiß in L5/S1 mit Knochenkontakt zwischen Wirbelkörpern L5 und S1 Bild 3 und Osteochondrose zu sehen.

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Bilder 4 und 5:

Koronare MRT Aufnahmen vor der Operation unter verschiedenen Schnitten. Die grünen Pfeile → zeigen auf die Bandscheiben L4/L5 und L5/S1, wo eine gravierende, degenerative Deformation, knöcherne Veränderungen sowie eine rechtsbetonte Skoliose zu sehen ist.

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Bilder 6 und 7:

Axiale MRT Aufnahmen der Facettengelenke, wo eine Facettengelenkarthrose deutlich zu sehen ist.

  • Bild 6 Facettengelenke L4/L5
  • Bild 7 Facettengelenke L5/S1

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Bilder 8, 9 und 10 sagittal:

Bilder 11, 12 und 13 frontal:

Intraoperative Bildwandler Kontrollaufnahmen:

  • die grünen Linien zeigen die Bandscheibenhöhen
  • die blauen Linien zeigen den Zustand der vorderen und hinteren Längsbänder
  • die roten Linien zeigen die Verschiebung der Wirbelkörper
  • die orangen Linien zeigen die gesamte Höhe der behandelten Segmente
  • der grüne Pfeil → zeigt das Bandscheibenfach L5/S1

Lendenwirbelsäule_Fall_2-7.20.25

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Bild 8:

zeigt den Zustand vor der Operation im Sagittal-Schnitt:

  • die Deformation und Höhenminderung des Bandscheibenfaches L4/L5
  • Pseudoretrolysthese der Wirbelkörper L4
  • eine Verengung der Neuroforamina
  • Bandscheibenfach L5/S1 ist kaum vorhanden
  • es entsteht ein Knochenkontakt der Wirbelkörper L5/S1
  • Pseudoretrolysthese der Wirbelkörper L5 und eine starke Verengung der Neuroforamina

 

Bild 9:

zeigt das Zwischenergebnis während der Implantation im Sagittal-Schnitt:

  • Vergrößerung der Bandscheibenfächer sowie eine gesamte Vergrößerung von beiden Segmenten
  • eine Verbesserung der Retrolysthese durch Rückkehr von zwei Wirbelkörpern L4 und L5 durch Teilreposition der vorderen und hinteren Längsbänder
  • Vergrößerung der Neuroforamina besonders deutlich in L5/S1

 

Bild 10:

zeigt ein sagittales, intraoperatives Endergebnis:

  • mit einer vollständigen Rekonstruktion von beiden Bandscheiben L4/L5 und L5/S1 in Höhe und Form
  • eine gravierende Vergrößerung der Neuroforamina in beiden Segmenten
  • eine absolute Verbesserung der Retrolysthese, die von vollständiger Reposition der vorderen und hinteren Längsbänder
  • eine Gesamtrekonstruktion von beiden Segmenten mit Wiederherstellung der Sagittalbalance

 

Bild 11:

Frontalaufnahme vor der Operation:

  • das Bandscheibenfach L4/L5
  • ein kaum vorhandenes Bandscheibenfach L5/S1

Das entspricht der sagittalen Aufnahme auf Bild 8.

 

Bild 12:

zeigt das intraoperative Zwischenergebnis während der Implantation:

  • Vergrößerung der Bandscheibenfächer
  • eine gesamte Vergrößerung von beiden Segmenten

Das entspricht der sagittalen Aufnahme auf Bild 9.

 

Bild 13:

zeigt das intraoperative Endergebnis während der Implantation:

  • Vergrößerung der Bandscheibenfächer
  • eine gesamte Vergrößerung von beiden Segmenten

Das entspricht der sagittalen Endaufnahme auf Bild 10.

 

Bilder 8 und 14:

Das sind sagittale Vergleichsbilder in der Zeit vor der Operation und dem Ergebnis nach der Operation nach 18 Monaten.

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Bild 14:

entspricht der sagittalen Kontrollaufnahme nach 18 Monaten am 10.11.2017:

  • durch die weitere postoperative Regeneration – eine noch weitere Vergrößerung und Rekonstruktion der Bandscheibenfächer,
  • die Rekonstruktion von beiden Segmenten,
  • vollständige Wiederherstellung der Sagittalbalance im Vergleich zu dem Zustand vor der Operation Bild 8 und dem intraoperativen Endergebnis Bild 10.

 

Bilder 11 und 15:

frontale Aufnahmen in der Zeit vor der Operation und dem Ergebnis nach der Operation nach 18 Monaten, was dem Bild 8 und Bild 14 entspricht.

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Bild 15:

frontale Kontrollaufnahme nach 18 Monaten am 10.11.2017:

  • durch die weitere postoperative Regeneration – eine noch weitere Vergrößerung und Rekonstruktion der Bandscheibenfächer,
  • die Rekonstruktion von beiden Segmenten im Vergleich zu dem Zustand vor der Operation Bild 11 und dem intraoperativen Endergebnis Bild 13.

 

Operationsergebnisse:

Nach einer Woche war die Patientin absolut beschwerdefrei, keine der oben genannten Symptome haben sich nochmals geäußert.

 

Nachkontrolluntersuchung nach 18 Monaten am 10.11.2017:

Die Patientin fühlt sich wohl, die Symptome haben sich nicht mehr geäußert, sie ist in ihrem alltäglichen Leben nicht eingeschränkt und kann aktiv Sport betreiben.