Unter minimal-invasiver Chirurgie versteht man Operationseingriffe mit minimalen Gewebeverletzungen.
Ein Vorteil der minimal-invasiven Chirurgie ist die geringere Belastung und das geringere Risiko von Komplikationen und Nebenwirkungen für den Patienten während und nach der Operation sowie ein sehr geringes Schmerzempfinden und eine schnelle, nachhaltige Genesung.
Die sichere und erfolgreiche Durchführung einer minimal-invasiven Operation ist allerdings verbunden mit einer hohen Komplexität und muss sich konkreten technischen Herausforderungen stellen:
Denn durch den minimalen Zugang ergibt sich eine nur minimale direkte Sicht auf den OP-Bereich und schränkt die optische Kontrolle des OP-Bereichs extrem ein.
Die Abwesenheit oder starke Einschränkung des direkten Sichtfeldes erfordert anspruchsvolle Geräte mit bildgebenden Verfahren wie beispielsweise Röntgen, Ultraschall und Endoskopie, die den Operationsbereich wie auch den gesamten Operationsverlauf visuell kontrollierbar machen.
Auch bei bestmöglichem Einsatz der gängigen Technik zur Visualisierung des OP-Bereichs können sich technische Schwierigkeiten während eines minimal-invasiven Eingriffs ergeben, vor allem wenn die optische Kontrolle mehrfach korrigiert werden muss.
Gewisse Abläufe zur optischen Kontrolle und Instrumentierung während der OP müssen dann wiederholt werden und sind dadurch mit einem erhöhten Zeitaufwand wie auch erhöhter Belastung oder Risiken für den Patienten verbunden. Bei möglichen Verletzungen von lebenswichtigen Organen oder starken Blutungen muss dann eine schnelle Lösung gefunden werden, was eine Erweiterung der Operation oder neue Öffnung des Körpers zur Folge haben kann.
Die Vorgehensweise der minimal-invasiven Operation nach heutigem technischem Stand sieht folgende Schritte vor:
- Vorausgehendes Visualisieren des zu operierenden Bereiches mit den oben genannten intra-operativen Kontroll-Methoden, so dass eine zuverlässige Planung des Zugangs möglich ist.
- Während des operativen Eingriffs ist eine permanente visuelle Kontrolle notwendig, die in der Regel zahlreiche Bild(Röntgen)aufnahmen des OP-Bereiches während des OP-Verlaufs erforderlich macht.
- Diese Aufnahmen werden üblicher Weise mit einem mono-, oder bipolaren C-Bogen oder mit Hilfe von CT-Geräten durchgeführt, was eine enorme Strahlenbelastung für den Patienten mit sich bringt.
- Bekanntermaßen können die Röntgenaufnahmen vor allem die knöchernen Strukturen sichtbar machen.
- Gleichfalls ist festzustellen, dass Röntgenaufnahmen grundsätzlich nicht in der Lage sind, die lebenswichtigen weichen Gewebe, wie zum Beispiel Rückenmark, magistrale Gefäße oder Strukturen wie Sehnen, Muskel, Knorpel und Weiteres darzustellen.
- Unsicherheiten oder fehlerhafte Ansätze beim Zugang oder Einsatz von Instrumenten im OP-Bereich sind mit wiederholten Prozeduren verbunden, die vermeidbare massive Gewebeverletzungen mit sich führen können und einen unnötig langen Heilungsprozess dieser möglichen Verletzungen mit sich zieht und durch die wiederholten notwendigen Röntgenaufnahmen zur Sichtkontrolle eine erhöhte Strahlenbelastung für den Patienten entsteht.
Als Lösung für die genannten kritischen Punkte bei minimal-invasiven Operationen hat Prof. Babayan in den letzten Jahren eine spezielle Vorrichtung zur gezielten Navigation – u.a. die Cyber-Navi-Hand™ – wie auch mehrere spezielle Instrumente entwickelt, die die minimal-invasiven Eingriffe erleichtern und optimieren.