Wieder aufrecht gehen können – herrlich!

Wieder aufrecht gehen können – herrlich!

Eine neue ambulante OP-Methode half der alleinerziehenden Mutter ohne einen einzigen Schnitt und mit körpereigenen Substanzen

Stundenlanges Sitzen am Arbeitsplatz, kaum Bewegung in der Freizeit: Anke Menzel weiß, dass dieser Lebensstil auf Dauer nicht gut ist für ihren Rücken. Trotzdem ändert sie nichts daran. Dazu fehlt der alleinerziehenden Mutter die Zeit. „Mein Sohn ist das Wichtigste in meinem Leben“, erzählt die 52-Jährige. „Wie viele andere Mütter habe ich hart gearbeitet, um gut für ihn zu sorgen, und darüber vergessen, mich um mich selbst zu kümmern. Dafür habe ich die Quittung bekommen.“

Wieder aufrecht gehen können – herrlich!
Wieder aufrecht gehen können – herrlich!
Lendenwirbel drückt auf den Gehnerv

Im April 2017 erleidet die Arbeitsvermittlerin aus Rostock einen Bandscheibenvorfall. Wie Stoßdämpfer liegen die Bandscheiben als Puffer zwischen den einzelnen Wirbeln in der Wirbelsäule. Im Inneren bestehen sie aus dem Gallertkern, einer Art Gelkissen. Dieser ist von einem schützenden harten Faserring umgeben. Ein MRT zeigt: Die Bandscheibe ist so stark abgenutzt, dass sich der Gallertkern ihres fünften Lendenwirbels vorwölbt und auf den Gehnerv drückt. Eine Operation ist notwendig.

Doch Anke Menzel hat panische Angst vor den möglichen Folgeschäden – obwohl es ihr extrem schlecht geht: Vor Schmerzen kann sie nicht mehr laufen und robbt zu Hause wie ein Baby über den Boden. „Ich fühlte mich hilflos und verzweifelt, weinte viel und war völlig deprimiert, weil ich nicht wusste, wie es weitergehen sollte.“ Durch Zufall erfährt sie, dass der Neurochirurg Prof. Dr. Arsen Babayan aus München die ambulante MIBRARMethode entwickelt hat – eine innovative schonende Operationstechnik ganz ohne chirurgischen Schnitt. Das abgenutzte Bandscheibengewebe wird mithilfe von körpereigenen Stammzellen zum Wiederaufbau angeregt. Etwa drei Monate dauert die Zellneubildung. Spätestens dann sind die Patienten beschwerdefrei.

Nach nur zwei Tagen sind die Rückenschmerzen weg

Bei Anke Menzel geht es schneller: Nur zwei Tage nach dem Eingriff im September 2017 sind die Rückenschmerzen verschwunden – und auch nicht wiedergekommen. Heute kann sie wieder normal laufen und endlich Sport treiben – die Zeit nimmt sie sich jetzt.

Wieder aufrecht gehen können – herrlich!

Das sagt der Arzt

Die natürliche Regeneration wird gefördert
Prof. Dr. Arsen Babayan

Leiter des Wirbelsäulen und Gelenke Zentrums München (WGZM)

Was ist das Besondere an Ihrer Methode?

Die Behandlung wird ohne Vollnarkose, ohne chirurgische Schnitte und ausschließlich mit körpereigenen Substanzen durchgeführt, mehrere Gelenke oder Bandscheiben sind in einer Sitzung behandelbar.

Wie geht das?

Normalerweise wird die Lendenwirbelsäule im Bereich des Bandscheibenvorfalls unter Vollnarkose mit einem Längsschnitt geöffnet. Dann wird das problematische Gewebe entfernt oder eine künstliche Bandscheibe eingesetzt. Bei der MIBRAR-Technik wird der Eingriff ambulant mit speziell entwickelten und patentierten mikrodimensionalen Instrumenten ohne Schnitt, nur mit einem Nadelstich, vorgenommen.

Was wird genau gemacht?

Mit einer langen, extrem dünnen Nadel wird ein Stich gesetzt. Durch den Einsatz körpereigener Stoffe werden gezielt die Selbstheilungskräfte des Körpers angeregt. Das aus dem Blut- und Fettgewebe des Patienten gewonnene regenerative Konzentrat wird an der geschädigten Bandscheibe transplantiert und fördert dort die natürliche Regeneration und Rekonstruktion des beschädigten oder fehlenden Gewebes. Nach dem Eingriff kann der Patient sofort aufstehen, ist in der Regel nach einem Monat beschwerdefrei.